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Stand: Juni 1998
0. Vorbemerkung
1. Literatur- und Materialbearbeitung:
allgemeine
Hinweise
1.1 Literatur-
und Materialsammlung: Bibliographieren
1.2 Literatur-
und Materialordnung
2. Die Seminararbeit
2.1 Grundsätzliches
zur Herangehensweise
2.2 Literatur-
und Quellenstudium
2.3 Konzeption
und Gliederungsentwurf
2.4 Schreiben
und Formulieren der Arbeit
3. Zitierregeln und Fußnoten
3.1 Wann
und wie zitieren?
3.2 Formale
Regeln
4. Äußere
Form der Arbeit
5. Thesenpapier
6. Vortrag
7. Strategiepapier (policy
paper)
7.1 Grundsätzliches
7.2 Zur
Anfertigung
7.3 Äußere
Form
8. Protokoll
9. Nachbemerkung
Die Verbreitung und Diskussion wissenschaftlicher
Erkenntnisse geschieht sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher
Form. Während des Studiums der Politikwissenschaft sind dabei die
Formen der Hausarbeit, des Thesenpapieres, von Klausuren sowie des mündlichen
Referates gebräuchlich.
Seltener verwandt, aber durchaus von Interesse,
sind schließlich das Strategiepapier und das Protokoll.
Ziel dieses Merkblattes ist die Vermittlung
grundlegender Regeln, die bei der Anfertigung solcher Arbeiten zu beachten
sind.
Hierzu zählen Tips allgemeiner Art
ebenso wie Standards wissenschaftlicher Arbeit und Kommunikation, unter
besonderer Berücksichtigung des Studiums am Seminar für Politische
Wissenschaft der Universität zu Köln.
Die Beherzigung der Hinweise und kontinuierliche
Beachtung der formalen Regeln wissenschaftlichen Arbeitens erleichtern
Ihnen das Studium des Faches und ermöglichen es Ihnen, mittels Ihrer
Arbeiten erfolgreich an der wissenschaftlichen Kommunikation teilzunehmen.
Allerdings kann dieses Merkblatt nicht
als Ersatz für die in jedem Semester stattfindenden Tutorien dienen.
Die dort weiterführenden aktuellen Tips und Hinweise, die Bibliotheksführung,
verschiedene dort erhältliche Merkblätter und vor allem die praktischen
Übungen sind von zentraler Bedeutung für das Erlernen des "handwerklichen"
Könnens in der Politikwissenschaft.
1. Literatur- und Materialbearbeitung - allgemeine Hinweise
Kennzeichnend für die Situation der Studienanfänger ist in der Regel nicht ein Mangel an Information, sondern eher die Gefahr der Informationsüberflutung. Sie werden feststellen, daß Ihr Gedächtnis schnell überfordert ist und Sie den Überblick verlieren, wenn Sie bei der Lektüre wissenschaftlicher Literatur nicht z. B. schriftliche Aufzeichnungen machen oder sie nicht systematisch ordnen und übersichtlich ablegen. Ökonomische und systematische Arbeitsweise ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg wissenschaftlichen Arbeitens.
1.1 Literatur- und Materialsammlung - Bibliographieren
"LITERATUR"
Man unterscheidet zwischen "Primärliteratur"
bzw. "Quellen" (z. B. Zeitungsartikel, Gesetzestexte, Dokumente u.a.) und
"Sekundärliteratur" (in der Regel Monographien und Aufsätze.
AUSWAHLKRITERIEN
In der Regel haben Sie in einem Pro- oder
Hauptseminar ein Referat bzw. eine Hausarbeit zu einem bestimmten Thema
anzufertigen. Bei der Recherche von themenspezifischer Literatur empfiehlt
es sich, im vorhinein Auswahlkriterien anhand der Fragestellung zu entwickeln,
damit Literatursuche und Materialsammlung nicht plan- und wahllos verläuft.
Die ersten Hinweise dazu erhalten Sie während der Themenabsprache
mit dem Dozenten. Das auf den nachfolgend erläuterten Wegen gefundene
Material sollte dann jeweils auf seine Wichtigkeit gemäß der
aufgestellten Kriterien geprüft und gegebenenfalls wieder aussortiert
werden.
HANDBÜCHER UND LEXIKA
Um in ein Thema einzusteigen und einen
Überblick zu gewinnen, ist die Lektüre von Handbuch- und Fachlexika-Artikeln
unerläßlich. Sie gewinnen einen Überblick über die
Bandbreite des Themas und über die wichtigsten Schlüsselbegriffe.
Hier finden Sie auch erste Literaturhinweise, die eine gezielte Suche nach
weiterem Material einleiten können. Eine Liste der wichtigsten Handbücher
und Fachlexika erhalten Sie in den Tutorien. Beachten Sie jedoch, daß
auch die Aktualität von Literatur von großer Bedeutung ist.
Ein veralteter Lexikonartikel ist möglicherweise auch inhaltlich,
jedenfalls aber hinsichtlich der zu erwartenden Literaturhinweise nur eingeschränkt
nützlich.
FACHZEITSCHRIFTEN
Immer sollten Sie deshalb die aktuellen
Hefte und Jahrgangsbände der einschlägigen Fachzeitschriften
hinzuziehen. Hierbei sind nicht allein die publizierten Aufsätze interessant,
sondern es lohnt sich, auch die Rezensionen (z. B. in der PVS) auf Neuerscheinungen
durchsehen.
Mit den genannten Mitteln sowie mit den beschafften Texten und Büchern können Sie kontinuierlich kumulativ bibliographieren (Schneeballsystem): jeder Text gibt Hinweise auf weitere Literatur, in dieser finden sich wiederum neue Verweise usf. Bedenken Sie aber, daß die Literatur auf diesem Wege immer "älter" wird und daß Ihnen unter Umständen wichtige Werke entgehen. Daher sollten Sie - neben der regelmäßigen Durchsicht der Fachzeitschriften - vor jeder Themenbearbeitung auch systematisch bibliographieren.
BIBLIOGRAPHIEN UND FACHBIBLIOGRAPHIEN
Für die Politikwissenschaft existieren
eine Reihe von Fachbibliographien. Dabei handelt es sich um systematische
Verzeichnisse, in denen erschienene Literatur nach unterschiedlichen Kriterien
zusammengestellt ist. Neben abgeschlossenen Bibliographien sind vor allem
die periodisch erscheinenden Bibliographien wichtig, da sie die aktuelle
Literatur dokumentieren. Die wichtigsten Bibliographien sind in einem Merkblatt
zusammengestellt und in den Tutorien erhältlich. Es ist nützlich,
sich früh mit diesen Fachbibliographien vertraut zu machen und vor
jeder Referatsbearbeitung systematisch zu nutzen.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert,
sich mit allgemeinen Bibliographien vertraut zu machen. Zu nennen sind
z. B. die "Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur" (IBZ),
die über 3500 Zeitschriften auswertet sowie die jeweiligen Nationalbibliographien
(z. B. "Deutsche Bibliographie", "American Book Publishing Record" u. v.
m.). Der Gang in eine große Bibliothek (z. B. UB) mit dem Ziel, sich
einen Überblick über den Bestand an Bibliographien zu verschaffen,
lohnt sich in jedem Fall. Aufschluß über existierende Bibliographien
geben neben den Katalogen auch "Bibliographien der Bibliographien".
BIBLIOTHEKEN
Literatur, also Bücher, Lexika, Fachbibliographien,
Zeitschriften, aber auch Zeitungen, Dokumentensammlungen usf. finden Sie
in Bibliotheken. Sie sind das "kollektive " Gedächtnis, dessen Sie
sich regelmäßig bedienen müssen. Für das Studium der
Politischen Wissenschaft sind dabei insbesondere die Bibliothek des Forschungsinstitutes
und die Universitätsbibliothek (UB) von Wichtigkeit. Sie sollten sich
ebenfalls frühzeitig mit beiden vertraut machen. In der Bibliothek
des Forschungsinstituts finden im Rahmen der Tutorien Einführungen
zu Beginn des Semesters statt. In der UB werden in den ersten Wochen des
Semesters täglich, später wöchentlich Führungen angeboten.
Spezielle Fragestellungen oder Bestandslücken
können indes die Nutzung anderer Seminar- und Spezialbibliotheken
erforderlich machen. Hierzu gibt es ein Merkblatt des Forschungsinstitutes
("Bibliotheken für Kölner Studenten der Politikwissenschaft").
Die Bestände einer Bibliothek werden über den Katalog erschlossen, der in Form von Karteikästen oder Mikrofichekarten alphabetisch (Nachname des Verfassers oder Herausgebers, Name der Zeitschrift) alle vorhandenen Bücher und Zeitschriften mit ihrem Standort verzeichnet.
Darüber hinaus haben einige Bibliotheken einen systematischen Katalog, der den Bestand über Sachgebiete oder Stichworte erschließt. Während der systematische Katalog der Bibliothek des Forschungsinstitutes auf dem aktuellen Stand geführt wird, und so auch sehr gut geeignet ist, weiterführende Literatur zu suchen, sind die systematischen Kataloge beispielsweise in der UB oder auch im Historischen Seminar unvollständig und veraltet. Informieren Sie sich darüber, auf welchem Stand sich systematische oder Stichwortkataloge befinden.
DATENBANKEN
Schließlich sei noch verwiesen auf
die frei zugänglichen CD-Rom-Datenbanken in der UB. Die dort vorhandenen
Datenbanken (für Politikwissenschaft z. B. interessant: SOLIS) sind
über Stichworte und Stichwortverknüpfungen zu erschließen,
und die Ergebnisse können sowohl auf Diskette gespeichert als auch
ausgedruckt werden.
Daneben bietet die UB auch einen - allerdings
kostenpflichtigen - Datenbank-Recherchedienst an. Informationen erhalten
Sie in der UB.
KONTINUITÄT
Die Literatursuche sollte kontinuierlich
fortgesetzt werden, auch wenn Sie bereits Texte bearbeiten und auswerten.
Die Kombination des kumulativen Verfahrens
mit dem systematischen Verfahren zur Materialsammlung ist der sicherste
Weg zu einer guten eigenen Bibliographie.
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Literaturhinweise im Seminar | Fachbibliographien |
Handbücher und Lexika | Bibliothekskataloge |
erfaßte Literatur | Datenbanken |
aktuelle Fachzeitschriften |
1.2 Literatur- und
Materialordnung
Sie werden sich bei gründlicher Recherche
schnell einer scheinbar nicht zu bewältigenden Masse an Literatur
gegenübersehen. Um den Überblick zu behalten und um das Material
sinnvoll auswerten zu können, ist es empfehlenswert, es kontinuierlich
und systematisch zu ordnen.
In jedem Fall sollten sie die relevanten
Bücher/Aufsätze zumindest für Ihre aktuelle Arbeit mittels
Karteikarten oder - je nach technischer Ausstattung - mit Hilfe des PC
katalogisieren. Hierzu bietet sich zunächst eine nach Autoren sortierte
Kartei an, da wissenschaftliche Literatur zuallererst über den/die
Autor/en identifiziert wird. Zudem erhalten Sie so bereits eine Vorlage
für Ihr später zu erstellendes Literaturverzeichnis.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich
eine Kartei bzw. Bibliographie nach eigenen Kriterien anzulegen. Diese
kann orientiert sein z. B. nach Personen (z. B. für die politische
Theorie) oder nach Sachgebieten.
Die Informationen zu den jeweiligen Literaturangaben
gewinnen an inhaltlichem Wert, wenn Sie kommentierende Anmerkungen zu Inhalt,
Ansatz etc. hinzufügen, und arbeitspraktischen Wert, wenn Sie es nicht
versäumen, den Fundort (Signatur) zu vermerken. Dies zahlt sich besonders
bei Behandlung eines ähnlichen Themas später im Studium oder
noch während des Examens aus, da die zeitaufwendige Suche nach Signaturen
bei früher bereits verwandten Büchern entfällt.
BEISPIEL FÜR EINE ALPHABETISCHE
KARTEI:
Kaufmann, Franz-Xaver/Strohmeier, Klaus
Peter/Federkeil, Gero
Wirkungen politischen Handelns auf den
Bevölkerungsprozeß (Schriftenreihe des Bundesinstituts für
Bevölkerungsforschung, Bd. 21), Boppard 1992
*aktuelle Expertise zu den demographischen Wirkungsbereichen und den möglichen Wirkungen politischer Maßnahmen. 2. Teil zur Evaluierungsforschung hinsichtlich bevölkerungsrelevanter Politik* siehe auch Mackensen 1991 |
BEISPIEL FÜR EINE STICHWORTKARTEI:
Parteientheorie
Hartmann, Jürgen, Parteienforschung,
Darmstadt 1979 UB: 3 E 4097
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BEISPIEL FÜR EINE PERSONENKARTEI:
Rousseau, Jean Jacques
Spaemann, Robert, Rousseau - Bürger
ohne Vaterland, München 1980, FI: 23313/25
wichtig zu Vertragstheorien insgesamt:
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2.1 Grundsätzliches zur Herangehensweise
Ein Referat steht als Grundform der wissenschaftlichen Problembehandlung unter der Anforderung gedanklicher Selbständigkeit. Das heißt, der Verfasser nutzt zwar fremdes Gedankengut und empirische Daten, die von anderen erhoben wurden, die Herstellung eines (neuen) Zusammenhanges unter einer spezifischen Fragestellung muß jedoch die Leistung des Referenten selbst sein.
2.2 Literatur- und
Quellenstudium
Es ist zweckmäßig, zuerst die
vom Dozenten empfohlene Literatur durchzusehen. Sie enthält in der
Regel wichtige Grundinformation für das Thema und verhilft zu einem
Überblick über die Sach- und Problemlage.
Mit Hilfe dieser ersten Informationen
können Sie erste Schritte zur Konkretisierung Ihres Themas unternehmen,
die es Ihnen erleichtern, weitere Literatur mit den oben genannten Techniken
gezielt zu suchen.
Der Umfang der Literaturrecherche hängt
vom Thema ab. Häufig werden Sie sich mit einer größeren
Menge an Literatur konfrontiert sehen. Das erfordert eine spezifische Lesetechnik
und ein bewußter und ökonomischer Umgang mit der Flut des Gedruckten.
Anhand eines Arbeitsentwurfes läßt sich leichter entscheiden,
welche Teile der Literatur von Bedeutung für das Thema sind. Und auch
das Erscheinungsdatum ist ein Anhaltspunkt: Neuere Literatur ist der älteren
zunächst vorzuziehen, aber: Ausnahmen bei Standardwerken sind möglich.
Sicherheitshalber sollten Sie Abschnitte,
die Sie für irrelevant halten, dennoch querlesen, da eine Einschätzung
anhand von Kapitelüberschriften nicht immer zutreffend ist.
Die thematisch einschlägige Literatur
muß dagegen sehr sorgfältig durchgearbeitet werden. Sehr wichtig
ist dabei auch das Lesen der Fußnoten, da sie neben Anmerkungen wichtige
Hinweise auf weitere Literatur geben.
Exzerpte und Notizen während der
Lektüre, die immer mit der jeweiligen Fundstelle versehen werden sollten,
erleichtern die Konzentration auf das für Sie wesentliche und die
spätere gedankliche Zuordnung des Gelesenen. Unbedingt sollten Sie
wörtliche Zitate auch in ihren Exzerpten als solche kennzeichnen.
Auch ist es notwendig, Exzerpiertes mit
der jeweiligen Fundstelle (Seitenzahl) zu versehen, so daß Sie später
problemlos auf die Textstellen zurückgreifen können. Sie benötigen
diese Angaben für Ihren Fußnotenapparat (siehe Pkt. 3). Sie
selbst und spätere Leser Ihrer Arbeit müssen immer nachvollziehen
können, woher Sie welche Informationen, Argumentationen usw. haben.
Immer gilt das Prinzip der Wiederauffindbarkeit!
2.3 Konzeption und Gliederungsentwurf
GLIEDERUNG
Während der Lektüre sollten
Sie Ihr Gliederungskonzept kontinuierlich überarbeitet und differenziert
haben. Im Zweifel nehmen Sie nochmals Rücksprache mit dem Seminarleiter!
Ihr Gliederungsentwurf dient Ihnen fortlaufend
als Leitfaden für die Zuordnung des Stoffes zu den Teilkomplexen der
Arbeit. Sie können z. B. eine "kommentierte" Arbeitsgliederung anlegen,
in der Sie unter den von Ihnen vorgesehenen Gliederungspunkten Vermerke
mit den jeweils wichtigen Literaturstellen machen, so daß Sie bei
der Ausformulierung Ihrer Arbeit darauf zurückgreifen können.
Der Gedankengang der Arbeit soll in der
Gliederung, die in ihrer Endfassung dem Referat als Inhaltsverzeichnis
vorangestellt wird, deutlich werden. Der Leser muß sich schon dort
ein erstes Bild vom Aufbau und Verlauf der Arbeit machen können.
Grundsätzlich gibt es bei den meisten
Referatsthemen verschiedene, aber dennoch gleich gute Gliederungsansätze.
Wichtig ist, daß Sie sich in Kenntnis der Alternativen für einen
dem Thema angemessenen Gliederungsentwurf begründet entscheiden.
Jedes Referat läßt sich gliedern
in eine Einleitung, den Hauptteil und einen Schlußteil.
EINLEITUNG
In der Einleitung präzisiert der
Referent die Themen- sowie die damit verbundene Fragestellung des Referates.
Er erläutert und begründet seine Vorgehensweise (Methode) bei
der Bearbeitung des Themas. Die Endfassung der Einleitung sollten Sie daher
erst nach Abschluß des Hauptteils verfassen. Eigene Schwerpunkte
und thematische Ausgrenzungen müssen hier deutlich gemacht werden.
Es kann auch ein Hinweis auf die Quellen- bzw. Literaturlage erfolgen.
Vermeiden Sie es aber, lediglich Ihr Inhaltsverzeichnis zu wiederholen.
Ein Eingrenzung des Themas oder des Themengegenstandes
sollte sachlich begründet werden.
HAUPTTEIL
Der Hauptteil gibt die zentrale Auseinandersetzung
mit dem zu bearbeitenden Stoff wieder. In ihm werden die in der Literatur
gefundenen Aussagen, Argumentationen und Ergebnisse im Hinblick auf das
Thema dargestellt, komprimiert und systematisiert. Der Referent vollbringt
hier seine eigenständige analytische Leistung, indem er zusammenfaßt,
verknüpft, themenbezogen interpretiert, ggf. Lücken und Widersprüche
herausarbeitet und schließlich zu den die Fragestellung beantwortenden
Aussagen kommt.
FAZIT
Im Fazit sind die wichtigsten Ergebnisse
und Schlußfolgerungen zusammenzufassen und gegebenenfalls Perspektiven
für die weiterführende Diskussion aufzuzeigen. Bedenken
Sie, daß "kein" Ergebnis auch ein Ergebnis sein kann:
"Die Frage, ob die Parteien sich in einer
Krise befinden, ist nach dem heutigen Stand mangels empirischer Daten nicht
zu beurteilen."
2.4 Schreiben und Formulieren der Arbeit
STRINGENZ
Generell taucht beim Verfassen eines Manuskripts
die Schwierigkeit auf, eine angemessene Balance zwischen ausführlicher
und detaillierter Darstellung einerseits und kurzer, prägnanter Hervorhebung
der wesentlichen Aspekte andererseits zu finden.
Die Formulierung Ihrer Ausführungen, Beschreibung, Begründungen und Problematisierung des Gegenstandes sollte stets streng am Thema orientiert bleiben und sich auf die Fragestellung und ihre Teilaspekte beziehen. Nur durch eine solche Stringenz können Sie vermeiden, vom Thema abzuschweifen oder ihr Referat mit Überflüssigem zu belasten. Andererseits sollten Sie nicht bei jedem Satz das Damoklesschwert der Seitenbegrenzung über sich schweben sehen. Erfahrungsgemäß läßt sich bei späteren Überarbeitungen ein zu langer Text erheblich kürzen, wodurch sich zumeist auch seine Qualität erhöht, weil der Gedankengang präzisiert und auf das Wesentliche konzentriert wird. Es ist leichter und dient dem Gedankenfluß, Geschriebenes später zu komprimieren, als von vornherein mühsam die kürzeste Formulierung eines Gedankens zu suchen.
REDIGIEREN
Es ist sehr zu empfehlen, das vollständige
Manuskript vor Übertragung in die maschinengeschriebene Fassung bzw.
vor dem Endausdruck noch einmal, besser mehrmals, besonders unter stilistischen
und sprachlichen Aspekten redaktionell zu überarbeiten. Planen Sie
genügen Zeit für redaktionelle Arbeiten ein!
Seien Sie streng mit sich: die Stringenz
Ihrer Argumentation sollten Sie noch einmal kritisch prüfen. Sind
Brüche oder gar Widersprüche zwischen Aussagen vorhanden? Bilden
die Kapitel und Absätze sinnvolle Einheiten?
SPRACHE
Prüfen Sie Ihre Sprache und ihren
Stil auf unklare, mißverständliche oder falsche Begriffe. Auch
die Politikwissenschaft hat eine "eigene" Sprache herausgebildet, mit eigenen
Fachbegriffen und unter Umständen anderen Bedeutungsinhalten als im
umgangssprachlichen Gebrauch. Prüfen Sie, ob Ihnen selbst immer klar
ist, was Sie sagen wollen? ("Macht vollzieht sich im Medium
konflikthafter Interaktion.") Die Leser sollen aus dem Referat
Informationen und Argumentationen be-ziehen, die sie in den Stand versetzen,
kompetent an der Seminardiskussion teilzunehmen.
Prüfen Sie, ob Sie genau wissen,
was ein verwendeter Begriff exakt bedeutet, gerade bei Fremdwörtern!
Prüfen Sie weiter, ob Sie einen Begriff
erklären müssen, oder ob er durch einen verständlicheren
ersetzt werden kann.
Sie müssen sich bewußt machen,
daß es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, in der unpräzise
Begriffe oder eine saloppe Sprache sowie Füllwörter keinen Platz
haben und in jedem Fall einen negativen Eindruck hinterlassen werden.
BEISPIEL FÜR EINEN FÜLLWÖRTERSATZ:
"Zugleich ist die Frage
nach Demokratie daher stets auch immer mit dem Begriff der Macht als solchem
verknüpft bzw. eng verbunden."
BEISPIEL FÜR EINEN SPRACHLICH MANGELHAFTEN
SATZ:
"Abgeordnete, die sich
dann lang hochgedient haben, kriegen einen Posten im Kabinett, auch als
Belohnung dafür, daß sie nie was gegen die Regierungspolitik
gesagt haben."
Vermeiden Sie unübersichtliche Satzgebilde oder Schachtelsätze.
Bedenken Sie, daß Ihr Referat auch von solchen Personen (i. d. R. die Seminarteilnehmer) gelesen wird, die keine Fachleute im Bereich Ihres Themas sind und nicht wissen können, was Sie "meinen", wenn eine Aussage nicht eindeutig ist. Wenn Sie Ihre Ausführungen aus diesem Blickwinkel lesen, können Unklarheiten leichter erkannt und beseitigt werden.
BEISPIEL FÜR EINEN "UNKLAREN" SATZ:
"Im System der Theorie
von Lindblom existiert disproportionale Partizipation und es ist somit
polyarchisch."
3. Zitierregeln und
Fußnoten
Jede Verwendung fremden geistigen Eigentums
muß durch genaue Angabe der Fundstelle (Quellenangabe) kenntlich
gemacht werden. Dies gebietet nicht nur das Urheberrecht, sondern hat im
wissenschaftlichen Diskurs den Sinn, zum einen Aussagen, Fakten, und Daten
überprüfbar zu machen, zum anderen, dem Leser und Forscher zu
ermöglichen, selbst in die gewünschte Richtung weiterzuarbeiten
und zu forschen. In der gleichen Weise nutzen ja auch Sie die in der Literatur
gemachten Angaben und Belege.
Damit die Belege von Zitaten und Verweise
auf die benutzte Literatur nutzbar werden, ist eine Eindeutigkeit der Angaben
erforderlich. Diese Eindeutigkeit wird erreicht durch die Einhaltung
von formalen Regeln, die im folgenden dargestellt und anhand von Beispielen
verdeutlicht seien:
DIREKTE ZITATE
Die Hauptaufgabe des Referenten ist es,
die Literatur auf die eigene Fragestellung hin auszuwerten, zusammenzufassen,
zu analysieren und zu problematisieren. Dies sollte so weit wie möglich
eigenständig geschehen. Direkte, also wörtliche Zitate sind daher
nur in zwei Fällen wünschenswert: 1.) wenn sie den Sachverhalt
so prägnant darstellen, daß es von Ihnen nicht genauso gut oder
besser möglich gewesen wäre und 2.) wenn z. B. Aussagen oder
Diskussionen selbst zum Gegenstand der Arbeit werden, oder wenn Sie sich
von einzelnen Aussagen explizit distanzieren.
Es ist fraglich, ob die folgende Einschätzung von Rossiter für die sogenannten "alternativen" Parteien in der Bundesrepublik zutrifft: "...a political party, unwilling to govern, is not - by any definition - a party." 22)
Prüfen Sie immer, ob Sie wörtliche
Zitate nicht "einarbeiten" könnten.
Darüber hinaus sind spezifische,
vom Autor geprägte Begriffe so hervorzuheben:
Blondel spricht von der
Unterscheidung des "rule-making" und der "rule-application" 23)
INDIREKTES ZITIEREN
Das sog. "indirekte" Zitieren bedeutet,
daß Sie fremdes Gedankengut, Informationen etc. für Ihre Ausführungen
nutzen und dabei im Fußnotentext genau dokumentieren, auf welches
Material (Literatur) Sie sich jeweils stützen. Sie werden im Laufe
der Praxis durch das Lesen wissenschaftlicher Literatur bald eine Sicherheit
im Urteil darüber erlangen, wo und wann Ihre Ausführungen entsprechender
Belege und Verweise bedürfen. Vermeiden Sie, jedes Wort mit einer
Fußnote zu versehen - wenn Sie jedoch unsicher sind, ob Sie einen
Satz mit einer Fußnote belegen sollten, machen Sie lieber eine Fußnote
zuviel als zuwenig.
Mitunter kann auch eine Fußnote
für einen Gedankengang ausreichen, wie folgendes Beispiel zeigt:
Ausgehend von einer strikten Eigenständigkeit der Außenpolitik ste-hen dort die Nation und ihre Souveränität im Mittelpunkt der Politik 1). Von einer Integration kann trotz einer bekundeten Solidarität mit den westlichen Nationen 2) kaum die Rede sein. Das Postulat der nationalen Verteidigungsfähigkeit als wichtigstem Element der Politik 3) macht eine Einfügung in das Militärbündnis fast unmöglich. 4)
1) Vgl. Grosser, Alfred,
Das Bündnis. Die westeuropäischen Länder und
die USA seit dem Krieg, München/Wien 1978, S. 259
2) Vgl. ebd., S. 261
3) Vgl. ebd., S. 260
4) Vgl. ebd., S. 262
besser:
Ausgehend von einer strikten Eigenständigkeit der Außenpolitik stehen dort die Nation und ihre Souveränität im Mittelpunkt der Politik. Von einer Integration kann trotz einer bekundeten Solidarität mit den westlichen Nationen kaum die Rede sein. Das Postulat der nationalen Verteidigungsfähigkeit als wichtigstem Element der Politik macht eine Einfügung in das Militärbündnis fast unmöglich. 1)
1) Vgl. Grosser, Alfred,
Das Bündnis. Die westeuropäischen Länder und die USA seit
dem Krieg, München/Wien 1978, S. 259ff
Der Fußnotenapparat bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auf weitere oder kontroverse Literatur hinzuweisen oder kommentierende eigene Anmerkungen zu machen, die im Text den Lesefluß stören würden.
BEISPIEL
42) Vgl. insgesamt Merton,
Robert K., Funktionale Analyse. Wege zur Kodifikation der funktionalen
Analyse in der Soziologie, in: Hartmann, Heinz (Hrsg.), Moderne amerikanische
Soziologie. Neuere Beiträge zur soziologischen Theorie, Stuttgart
1967, S. 119-152 (123ff) und Weihe (Anm. 22), S. 260
43) Vgl. die Darstellung
bei Merton (Anm. 24), S. 119ff. Vgl. außerdem Weihe, Ulrich, Funktionalismus,
in: Nohlen, Dieter (Hrsg.) (Anm. 22), S. 262-266 (262) und die beachtenswerte
Typologie von Galtung: Galtung, Johan, Methodologie und Ideologie. Aufsätze
zur Methodologie, Bd. 1, Frankfurt/M. 1978 S. 183ff
44) Vgl. zur Entwicklung
Hartmann 1979 (Anm. 10), S. 7-9 und 12-16
45) Vgl. zur Diskussion
dieses Modells umfassend Katz, Richard S., Party Government and Its Alternatives,
in: ders. (Hrsg.) Party Governments: European and American Experiences,
Berlin/New York 1987, S. 1-26
Lassen Sie sich aber nicht dazu verführen, die Fußnoten als Abladeplatz für Irrelevantes zu benutzen. Auch das Bedürfnis, Ihre Belesenheit zu dokumentieren, ist nur so lange von Wert, wie ein eindeutiger und enger Themenbezug erkennbar ist.
3.2 Formale Regeln
Der Beleg bzw. Verweis wird durch eine
Fußnote
vorgenommen. Der Hinweis auf diese Fußnote wird im Text durch eine
hochgestellte arabische Ziffer vorgenommen.
Grundsätzlich gilt, daß Fußnoten im Text durchnumeriert werden. Die eigentliche Fußnote am "Fuße" des Textes wiederholt diese Zahl, gefolgt von der Literaturangabe bzw. Anmerkung. Die Fußnoten sollten auf der jeweiligen Seite erscheinen, nicht gesammelt am Ende des Textes. Sie werden selbst hin und wieder bei einzelnen, meist älteren Werken feststellen, wie sehr ein angehängter "Anmerkungsapparat" die Lesbarkeit mindert.
Im Text sollten Sie das Fußnotenzeichen am Ende eines Satzes, nicht mitten im Satz plazieren, es sei denn, Sie zitieren wörtlich oder mehrere Belege in einem Satz sind wirklich notwendig. Dann gehört das Fußnotenzeichen an das Ende des jeweiligen Zitats.
Wenn Zitatteile verwendet werden, sind
durch verschiedene Zeichen die Auslassungen zu kennzeichnen. Dies sei durch
die folgenden Beispiele verdeutlicht:
Fußnote nach Abschluß des Gedankengangs | Ein System der Gewaltenteilung legitimiert sich durch die Aufgabe, das Zusammenleben einer bestehenden Gesellschaft bestmöglich zu verwalten. 1) |
Teilzitate, die keinen Zusammenhang haben, ohne Punkte | Aufgrund einer unabwendbaren "Akkumulation und Konzentration von Macht" kann ein gewaltenteilendes System nicht "irgendein welthistorisches Ziel" zu erreichen versuchen, sondern legitimiert sich durch die Funktion, |
Auslassen von mehreren Worten | "...das Zusammenleben der heutigen Generation ... optimal zu verwalten." 2) |
Hervorhebung im Originaltext im Zitat unterstreichen | "Ein gewaltenteilendes System kann sich zum Beispiel nicht die Aufgabe gestellt haben, irgendein welthistorisches Ziel |
Auslassen von ganzen Sätzen | ... zu erreichen (...) |
eigene Einfügung in eckige Klammer | (Es) ergibt sich, daß sich jedes gewaltenteilende System durch die Aufgabe legitimiert, das Zusammenleben der heutigen Generation ... optimal zu verwalten." 3) |
Auslassen eines Wortes | Daher würde eine "..teleologische Geschichtsphilosophie .. nämlich die sich durch sie legitimierenden Systeme zu einer notstandsartigen Akkumulation und Konzentration von Macht zwingen..." 4) |
Zitat im Zitat | "C.M. Mutter schrieb am Tag nach der Wahl Kohls, nicht 'ein vollauf legaler Vorgang' verpeste das Klima, sondern 'ein durchsichtiges Taktieren um die Macht'...".5) |
FORM DER FUßNOTE
* Zitieren Sie indirekt, steht in der Fußnote:
"Vgl."
1) Vgl. Weeck, Werner,
Funktionen und funktionelle Merkmale der politischen Parteien in der modernen
Demokratie. Prolegomena zu einer Theorie des innerparteilichen Willensbildungsprozesses,
Freiburg 1982, S. 82
* Bei direkten Zitate wird die Quelle ohne
"Vgl." genannt:
1) Weeck, Werner, Funktionen
und funktionelle Merkmale der politischen Parteien in der modernen Demokratie.
Prolegomena zu einer Theorie des innerparteilichen Willensbildungsprozesses,
Freiburg 1982, S. 82
A. Allgemeines
Zu einer vollständigen Literaturangabe
gehören (in dieser Reihenfolge):
Wenn kein direktes Zitat vorliegt | Vgl. ... |
Verfasser | Name, Vorname |
1) Vgl. Weeck, Werner, Funktionen und funktionelle Merkmale der politischen Parteien in der modernen Demokratie. Prolegomena zu einer Theorie des innerparteilichen Willensbildungsprozesses, Freiburg 1982, S. 82 |
mehrere Verfasser | Name, Vorname/Name, Vorname |
2) Kaufmann, Franz-Xaver/Strohmeier, Klaus Peter/Federkeil, Gero, Wirkungen politischen Handelns auf den Bevölkerungsprozeß (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Bd. 21), Boppard 1992, S. 30 |
mehrere Verfasser | Name, Vorname, u. a. |
Herausgeber | Name, Vorname (Hrsg.),... |
3) Crotty, William J. (Hrsg.), Approaches to the Study of Party Organization, Boston 1968 |
mehrere Herausgeber | Name, Vorname/Name, Vorname (Hrsg.),.. |
4) Haungs, Peter /Jesse, Eckhard (Hrsg.), Parteien in der Krise? In- und ausländische Perspektiven, Köln 1987 |
mehr als drei Herausgeber | Name, Vorname u. a. (Hrsg.),... |
5) Vgl. Cohn-Bendit, Daniel u. a. (Hrsg.), Einwanderbares Deutschland oder Vertreibung aus dem Wohlstandsparadies? Bad König 1991 |
Titel | Name, Vorname, Titel |
6) Albertin, Lothar/Link, Werner (Hrsg.), Politische Parteien auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Entwicklungslinien bis zur Gegenwart, Düsseldorf 1981 |
Untertitel | Titel. Untertitel,... |
7) Vgl. Beck, Rainer, Wahrheit, Pluralismus, Kunst. Eine politiktheoretische Studie über die geistigen Grundlagen der pluralen Demokratie und ihre Kunst, München 1979, S. 34-49 |
bei mehreren Bänden genaue Bandangabe: | Bd. XY |
8) Vgl. Galtung, Johan, Methodologie und Ideologie. Aufsätze zur Methodologie, Bd. 1, Frankfurt/M. 1978, S. 183ff |
Verweis auf alle Bände | X Bde.,... |
9) Beyme, Klaus von u. a., Politikwissenschaft. Eine Grundlegung, 3 Bde., Stuttgart pp. 1987 |
2. oder höhere Auflage | X. Aufl.,... |
10) Vgl. Berg-Schlosser, Dirk/Maier, Herbert/Stammen, Theo, Einführung in die Politikwissenschaft, 4. Aufl., München 1985, S. 23 |
Ort und Jahr | Berlin 1990,... |
11) Beck, Ulrich, Objektivität und Normativität. Die Theorie-Praxis-Debatte in der modernen deutschen und amerikanischen Soziologie, Reinbek 1974 , S. 149 |
mehrere Orte | Berlin/Köln/München 1992,... |
12) United Nations Development Programme (UNDP), Human Development Report 1990, New York/Oxford 1990 |
mehr als 3 Orte | Berlin u. a., 1990 |
13) Vgl. Macridis, Roy C. (Hrsg.), Political Parties. Contemporary Trends and Ideas, New York pp. 1967, 118-144 |
keine Ortsangabe | o. O. |
keine Jahresangabe | o. J. |
mehrere Erscheinungsjahre | 1990-92,...
1990/91 |
14) Nohlen, Dieter/Nuscheler, Franz (Hrsg.), Handbuch der Dritten Welt, 8 Bde., 2. Aufl., Köln 1982/83 (Bd. 1: 3. Aufl., Bonn 1992) |
periodische Publikation | Berlin/Köln 1990ff,... |
15) Staatslexikon. Recht, Staat, Gesellschaft, hrsg. v. d. Görres-Gesellschaft, 5 Bde., 7. Aufl., Freiburg 1985ff |
B. Genaue Fund-/Belegstellen:
eine Seite | S. 26 |
16) Vgl. Gebhardt, Jürgen, Selbstregulierung und republikanische Ordnung in der politischen Wissenschaft der Federalist Papers, in: Göhler, Gerhard u. a. (Hrsg.), Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch. Ideengeschichtliche Beiträge zur Theorie politischer Institutionen, Opladen 1990, S. 311 |
mit Folgeseite | S. 26f |
mit mehreren Folgeseiten | S. 26ff |
abgeschlossenes Kapitel | S. 26-35 |
Anmerkung im Originaltext | Anm. 11 |
Verwendung eines bereits im vorliegenden Text zitierten Zitats | Name, zit. in: ... |
17) Vgl. Schönduber, Hans, zit. in: Fenner, Christian, Die Grenzen einer Europäisierung der Parteien: Europa kann man nicht wählen, in: PVS, 22. Jg. (1981), S. 27-44 (29) |
C. Aufsätze
aus Sammelwerken | Name, Vorname, Titel. Untertitel, in: Name, Vorname/Name, Vorname (Hrsg.), Titel. Untertitel, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr, S. XX-YY |
18) Cliquet, Robert L., A sociobiological legitimation of population policy in demographically post-transitional society, in: Höhn, Charlotte/Linke, Wilfried/Mackensen, Rainer (Hrsg.), Demographie in der Bundesrepublik Deutschland. Vier Jahrzehnte Statistik, Forschung und Politikberatung, Festschrift für Karl Schwarz, Wiesbaden 1988, 219-228 (220f) |
aus Zeitschriften | ..., in: Zeitschriftentitel, X. Jg. (1987) H. 1, S. 1-12 |
19) Meyer, Heinz, Die Werturteilsfreiheit als praktisches Postulat der Wissenschaft, in: Zeitschrift für Soziologie, 1. Jg. (1972) H. 1, S. 156-176 |
möglichst Zeitschriftentitel abgekürzt: |
20) Oppenheim, Felix E., Relativism, Absolutism and Democracy, in: APSR, 44. Jg. (1950), S. 951-960 (953f) |
genaue Fundstelle in Klammern hinter die Seitenangaben | S. XX-YY (Z) |
21) Vgl. z. B. Kofler, Anton, Strategien politischer Parteien gegen das Unbehagen im Parteienstaat, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 13. Jg. (1984), S. 77-82 (77) |
D. Dokumente
die in selbständigen Werken abgedruckt sind und zitiert werden | Name des Dokuments, abgedr. in: ... |
22) Vgl. die Rede des Oberbefehlshabers der NATO-Streitkräfte in Europa (SACEUR), General Lauris D. Norstad, vor der Jahreskonferenz der NATO-Parlamentarier in Paris am 21.11.1960, abgedr. in: Schubert, Klaus von (Hrsg.), Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Dokumentation 1945-1977, Bd. 2, Köln 1979, S. 208-209 |
Auszüge aus dem Dokument | Name des Dokuments, Auszüge abgedr. in:... |
23) Report by President Kennedy on the Soviet Arms Buildups in Cuba, October 22, 1962, Auszüge abgedr. in: Schlesinger, Arthur M. (Hrsg.), The Dynamics of World Power. A Documentary History of United States Foreign Policy 1945-1973, Bd. 2, New York 1973, S. 693-698 (694) |
E. Zeitungen
mit Verfasser | Name, Vorname, Titel, in: Name der Zeitung vom Datum der Zeitung, S. X |
24) Rubin, H. W., Preis - Nerv der Koalition, in: Die Zeit v. 20.03.1970, S. 32 |
ohne Verfasser | Titel, in: Name der Zeitung, vom Datum der Zeitung, S. X |
25) Bundesbank gibt Bonn Schützenhilfe, in: Handelsblatt v. 20./21.12.1974, S. 12 |
F. Wiederholungen
Die volle Angabe nach oben stehenden Regeln
ist notwendig bei der ersten Erwähnung. Weitere Verweise gestalten
Sie nach einem der folgenden Systeme:
Name, a.a.O., S. XY |
26) Vgl. Beyme, a.a.O., S. 223 |
Name 1987, S. XY |
26) Vgl. Beyme 1983, S. 29 |
Name, (Anm. Z), S. XY |
26) Vgl. Beyme (Anm. 12), S. 398 |
Die Beispiele 2) und 3) sind leserfreundlich, da Sie ein rasches Finden der vollen Angabe Ihrer Quelle in den Fußnoten (Bsp. 3) oder im Literaturverzeichnis (Bsp. 2) erlauben.
Behalten Sie ein einmal gewähltes
System bei!
Bei mehreren Werken des gleichen Autors ist es erforderlich, einen Kurztitel anzugeben: | Name, Kurztitel, (Anm. Z), S. XY |
27) Vgl. Beyme, Parteien (Anm. 12), S. 345 |
Name 1988, S. XY |
28) Vgl. Beyme 1983, S. 422 |
anderer Aufsatz aus schon genanntem Sammelwerk | Name, Vorname, Titel. Untertitel, in: Name(n) (Hrsg.) 1988, S. XY |
gleicher Verweis wie vorherige Fußnote | Vgl. ebd. |
bzw. | ebd. |
gleicher Verweis, andere Seite | Vgl. ebd., S. XY |
bzw. | ebd., S. XY |
Wiederholung bei Dokumenten | Kurztitel des Dokuments, in: ... |
Um mit den Formalia von Zitaten und Fußnoten vertraut zu werden, schauen Sie sich neben der folgenden Beispielseite (S. 22) wissenschaftliche Texte und auch Referate Ihrer Kommilitonen daraufhin an.
UMFANG
Der Umfang der Arbeit darf die Vorgabe
nicht überschreiten. Diese Vorgabe bezieht sich auf die Textseiten,
nicht also auf Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis oder Deckblatt.
TEXT
Die Arbeit ist in Maschinenschrift oder
Computerausdruck abzugeben. In jedem Fall sollten Sie eine saubere, angenehm
lesbare Schrifttype wählen. Links ist ein ausreichend breiter Rand
zu lassen, der Text selbst darf höchstens 60 Anschläge pro Zeile
haben und wird mit 1 1/2- zeiligem Abstand geschrieben. Die einzelnen Blätter
sind nur einseitig zu beschriften!
In den Fußnoten und im Literaturverzeichnis ist einfacher Zeilenabstand üblich. In den Fußnoten können Sie darüber hinaus - nach Möglichkeit - eine kleinere Schriftgröße wählen.
Seitenzahlen sind oben zentriert oder rechts zu plazieren. Titelseite und Inhaltsverzeichnis bleiben ohne Seitenzahl.
Wenn Sie mit modernen Textverarbeitungsprogrammen und leistungsfähigen Druckern arbeiten, denken Sie daran, daß auch die schönsten Formatierungen nicht über den Inhalt und formale Stringenz hinwegtäuschen können. Auch hier gilt: weniger ist mehr.
Beispielseite:
1. GRUNDLAGEN DER PARTEIENFORSCHUNG -
FUNKTIONSBESTIMMUNG POLITISCHER PARTEIEN IN DEMOKRATISCHEN SYSTEMEN
1.1 Die moderne Parteienforschung - ein Überblick Die ältere Parteienforschung - etwa einsetzend zur Jahrhundertwende - konzentriert sich darauf, Parteien hinsichtlich ihrer Bedeutung, Stellung, ihrer Vereinbarkeit mit Demokratie und ihren wesentlichen Eigenheiten innerhalb eines politischen Systems zu bestimmen und sie in ihrer staatspolitischen Rolle zu charakterisieren und zu bewerten. Die Bestimmung ihrer Funktionen trat zunächst nur als Nebenprodukt der das Parteiwesen an sich betreffenden Untersuchungen in Erscheinung. 1) 1.1.1 Parteien und Demokratie - die provokanten Grundthesen Ansätze der Parteienforschung wie
die von Ostrogorski und Michels 2), die hier als Beispiele herangezogen
werden, basieren auf der Beobachtung existierender Parteien vor dem Hintergrund
eines konkreten idealdemokratischen Modells. 3) Beide
kommen bei ihren Diagnosen zu negativen Ergebnissen, wonach Parteien
1) Dies bemängelt Laufer für die deutsche Forschung: Laufer, Heinz, Verfassungsgerichtsbarkeit und politischer Prozeß. Studien zum Bundesverfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland, Tübingen 1968, S. 491, Anm. 59 2) Vgl. Ostrogorski, Moisei, Les democraties et l'organisation des partis politiques, 2 Bde., Paris 1903; Michels, Robert, Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, 2. Aufl., Stuttgart 1925 3) Vgl. zu den "Klassikern" Ebbinghausen, Rolf, Die Krise der Parteiendemokratie und die Parteiensoziologie. Eine Studie über Moisei Ostrogorski, Robert Michels und die neuere Entwicklung der Parteienforschung, Berlin 1969 |
DECKBLATT:
SEMINAR FÜR POLITISCHE WISSENSCHAFT
DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN Das Wahlsystem in Großbritannien
Rechtliche Grundlagen, Auswirkungen und
Referat zum Proseminar: "Einführung in das politische System
Sommersemester 1998 Leitung: Dr. D. Dozentin
vorgelegt von: Sabine Studentin
2. Fachsemester, Magister
Köln, den 29.5.1998 |
INHALTSVERZEICHNIS
Das Inhaltsverzeichnis entspricht der
Endfassung Ihrer Gliederung. Der Gedankengang Ihrer Arbeit soll bereits
hier deutlich werden. Dementsprechend sollten Sie prägnante und nachvollziehbare
Kapitelüberschriften wählen. Die Bezeichnung "Hauptteil" für
den Hauptteil ist z. B. unsinnig.
Das Einrücken der Gliederungspunkte
erhöht die Übersichtlichkeit.
Welches Gliederungssystem Sie wählen,
steht Ihnen frei. Entscheiden Sie sich für ein übersichtliches.
Geben Sie die Seitenzahlen zu den einzelnen Gliederungspunkten im Inhaltsverzeichnis
an. Die Zählung beginnt mit der ersten Textseite.
Prüfen Sie sodann genau, ob die Kapitelüberschriften
im Text mit den Angaben im Inhaltsverzeichnis übereinstimmen!
BEISPIEL
Inhaltsübersicht |
|
I. Einleitung |
|
II. Geschichte und Gegenstand der Zusammenarbeit der Europäischen Gemeinschaft mit den AKP-Staaten |
|
III. Das Zustandekommen des 3. Abkommens von Lomé | |
1. Rechtliche Grundlagen |
|
2. Die Vorbereitungsphase |
|
3. Die Verhandlungsphase |
|
4. Der Abschluß des Abkommens |
|
IV. Fazit und Ausblick |
|
V. Literaturverzeichnis |
|
LITERATURVERZEICHNIS
Im Literaturverzeichnis muß die
zitierte und benutzte Literatur vollständig, d. h. mit den vollständigen
Angaben (wie in den Fußnoten) aufgelistet werden. Die Angaben werden
nach Autoren bzw. Herausgebern sortiert. Unter Umständen bietet sich
Unterteilung in "Quellen" oder "Primärliteratur" und "Sekundärliteratur"
an.
BEISPIEL
Literaturverzeichnis
5. Das Thesenpapier
Das Thesenpapier soll in knapper Form
(mögl. 1 Seite) die wichtigsten Resultate und vor allem Schlußfolgerungen,
offene Fragen oder Prognosen einer Arbeit darlegen. Es kann auch eine eigene
Stellungnahme enthalten. Der Leser soll ohne Kenntnis der Details einen
Überblick über die zentralen Punkte und Problemfelder des Themas
gewinnen.
Da das Thesenpapier als Grundlage der
Diskussion im Seminar dient, bietet es sich an, die Thesen problematisiert
zu formulieren, und auf offene und kontroverse Fragen hin zuzuspitzen.
Vermeiden Sie hingegen ausführliche Chronologien, Detailaufzählungen,
unübersichtliche Tabellen oder auch selbstverständliche Schlußfolgerungen
("Daher sind die Parteien wichtige Akteure im politischen
System.")
Neben Kürze und Übersichtlichkeit
sind keine weiteren Formvorschriften zu beachten.
6. Der Vortrag
Jede Referentin und jeder Referent ist
mehr oder weniger nervös, wenn es zum eigentlichen Vortrag, dem Referat
im Seminar kommt. Einige Hinweise vermögen vielleicht, Ihnen zu einem
erfolgreichen Vortrag zu verhelfen.
Machen Sie sich klar, daß der Vortrag
im Seminar in erster Linie eine Informationsvermittlung und eine Darstellung
der Problembereiche einer Thematik und nicht eine Prüfung darstellt.
Er soll die Seminarteilnehmer über die essentiellen Aspekte des Themas
informieren und die Basis für Erörterung, Problematisierung und
Diskussion des Gegenstandes bieten. Die Ihnen zur Verfügung stehende
Zeit - die Sie keinesfalls überschreiten sollten - erfordert die Begrenzung
auf das Wesentliche. Denken Sie an die Aufnahmefähigkeit der Hörer.
Je knapper und klarer Sie formulieren, desto besser wird Ihr Referat. Denken
Sie immer daran, nicht allein der Dozent hört Ihnen zu, sondern die
Seminarteilnehmer. Zu ihnen sollten Sie in erster Linie sprechen.
Vermeiden Sie es in jedem Fall, Ihren
Vortrag abzulesen, sondern halten Sie den Blickkontakt mit Ihren
Hörern. Sie sollten Ihren Vortrag klar systematisieren. Ein kurzes
vorbereitetes Manuskript mit den wichtigsten Stichpunkten ist die beste
Basis für einen systematischen Vortrag. Lassen Sie zwischen einzelnen
Abschnitten Raum für Verständnisfragen.
Beschließen Sie Ihren Vortrag mit
einem Fazit, den noch offenen Fragen und ggf. Ihren Thesen.
Wenn Sie visuelles Material (Overhead-Folien,
Schaubilder, Tafelzeichnungen etc.) verwenden, achten Sie darauf, daß
diese Hilfsmittel klar genug sind, um Ihre Ausführungen zu verdeutlichen
(nicht zu komplizieren) und zugleich nicht von Ihrem Vortrag abzulenken.
Der beste Weg zu einem ausgewogenen und souveränen Vortrag ist es, den Vortrag vor dem Referatstermin mehrmals einzuüben, allein oder besser vor (auch unbeteiligten) Dritten.
7. Das Strategiepapier (policy paper)
In einem Strategiepapier wird gezeigt,
wie ein bestimmtes politisches Problem unter spezifischen Rahmenbedingungen
gelöst werden könnte. Der Bearbeiter soll sich in die Rolle eines
politischen Akteurs (z.B. Regierung,, Partei, Interessenverband, internationale
Organisation) oder dessen Berater versetzen.
Die wesentlichen Bestandteile eines Strategiepapiers
sind
7.2 Zur Anfertigungdie Skizzierung der Ausgangslage (Lagebeurteilung); hier sollen die Positionen der Beteiligten, die wesentlichen Konfliktpunkte und die Gründe für den Mißerfolg bisheriger Lösungsansätze untersucht werden.
die Entwicklung neuer Optionen zur Lösung des politischen Problems; dabei sollen vor allem die internationale und innenpolitische Durchsetzbarkeit der jeweiligen Option, die damit verbundenen Risiken, die Konsistenz sowie die innenpolitischen und außenpolitischen Rückwirkungen geprüft werden;
die Begründung einer (allenfalls zweier) Optionen.
FRAGESTELLUNG
Zu Beginn Ihrer Analyse müssen Sie
die Aufgabe präzisieren und deren Implikationen herausarbeiten. Sie
sollten ggf. skizzieren, welche Gesichtspunkte, die in der Aufgabenstellung
nicht ausdrücklich angesprochen werden, für das Strategiepapier
von Bedeutung sind und Berücksichtigung finden müssen. Schließen
Sie den Teil "Aufgabenstellung" mit einer übersichtlichen Gliederung
der gesamten Studie ab.
LAGEBEURTEILUNG
Die eigentliche Untersuchung beginnt mit
einer Skizze der Ausgangslage. Es kommt hier nicht darauf an, eine
allgemeine Darstellung des betreffenden Konflikts bzw. der diplomatischen
Konstellation zu geben, sondern nur jene Hauptelemente der Lage darzustellen,
die im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung vordringlich wichtig sind!
Die Lagebeurteilung soll dem Leser des
Strategiepapiers ein komprimiertes Bild der Problematik vermitteln.
Versuchen Sie also, bei der Lagebeurteilung
ein Maximum an Deutlichkeit und Entschiedenheit der Aussagen zu erreichen!
Wenn die verfügbaren Quellen keine klaren Aussagen erlauben, muß
dies im Strategiepapier deutlich gemacht werden. In diesem Fall sollten
Sie vorsichtig herausarbeiten, welche Bedeutung das Fehlen verläßlicher
Informationen für die folgenden Empfehlungen hat. In der Lagebeurteilung
sollen besonders die folgenden Fragenbereiche angesprochen werden:
Die Kunst der Analyse besteht darin, die
für das Thema wichtigen Initiativen der Vergangenheit auf das Wesentliche
zu komprimieren. Achten Sie darauf, daß in der Regel verschiedene
Aktivitäten mit unterschiedlicher Zielsetzung aufeinandertreffen!
In der Regel ist eine Analyse einseitig, wenn sie nur einen gescheiterten
Lösungsversuch behandelt. Die internationale Politik wie die Innenpolitik
sind meist dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Initiativen und
Interessen einander blockieren.
Das policy paper hat dabei die Aufgabe,
angesichts der vollständigen oder teilweisen Erfolglosigkeit bestimmter
Ansätze Modifikationsmöglichkeiten der bisherigen Linie zu erwägen
und konkret in Vorschlag zu bringen oder gar einen ganz neuen Ansatz zu
durchdenken.
OPTIONEN
Aus Darstellung und Analyse der Lage werden
die jeweils denkbaren Optionen entwickelt. Optionen sind Handlungsmöglichkeiten,
die den Akteuren offenstehen. Maßgebender Ausgangspunkt für
die Analyse der Vielzahl möglicher Optionen ist die Interessenperspektive
der jeweiligen Beteiligten. Soweit die Interessen nicht bereits in der
Aufgabe definiert sind, müssen sie hier festgelegt werden.
Nach Festlegung der Interessen besteht
die Aufgabe darin, jene wesentlichen Lösungsmöglichkeiten aufzulisten,
die im Hinblick auf die jeweiligen Beteiligten in der Diskussion sind.
Nicht alle Lösungsmöglichkeiten sind realistisch - aber
auch unrealistische Handlungsmöglichkeiten finden in den Regierungsapparaten
und in der Öffentlichkeit ihre Verfechter.
Die Optionen sollten also - natürlich
stark vereinfacht, aber jeweils auf Aufgabenstellung und die untersuchten
Konflikte und Prozesse bezogen - zusammenfassend skizziert werden. Werden
Sie dabei nicht zu weitschweifig und auch nicht zu grundsätzlich,
sondern behalten Sie das Thema des Seminars im Auge. Je genauer die Optionen
gefaßt werden können, um so besser.
Es ist unwahrscheinlich, daß ein guter Analytiker nur eine einzige Option vorfindet, andererseits besteht die Aufgabe aber nicht darin, möglichst viele Optionen herauszufinden, sondern a) die wesentlichen, b) diejenigen, die in der Diskussion sind oder c) sinnvollerweise in die Diskussion gebracht werden sollten.
Wenn die Optionen dargelegt sind, müssen
sie im Detail erörtert werden sowie Handlungsschritte entwickelt und
begründet werden. Es gibt viele Kriterien für die Bewertung von
Optionen. Genannt seien einige, ohne daß dadurch die Phantasie der
Bearbeiter eingeschränkt werden sollte:
Im Strategiepapier ist dann auszuführen, welche Folgen und Nebenfolgen aus der Entscheidung für eine bestimmte Option erwachsen können, auf welche Art und Weise die Unsicherheiten und Risiken möglichst klein gehalten werden können und welches die maßgebenden Gesichtspunkte sind, an denen sich die Akteure bei ihrer Entscheidung orientieren sollen.
DURCHFÜHRUNG
Wenn sich der Bearbeiter für eine
bestimmte Option entscheidet, muß ausgeführt werden, wie diese
operativ
durchgeführt werden soll. In diesem Zusammenhang sollten Einflußmöglichkeiten,
Machtverhältnisse, Bündnisverpflichtungen usw. im Mittelpunkt
der Aufmerksamkeit stehen.
Des weiteren sollte sich dieser Teil darauf konzentrieren, die zuvor angesprochenen Risiken, Unsicherheiten, Brüche, innenpolitischen Erschütterungen möglichst klein, zumindest aber kalkulierbar zu halten und gleichzeitig eine realistische Chance zur Erreichung des gesetzten Ziels erkennen zu lassen. Kriterien einer guten operativen Anlage sind Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeit. Es geht in erster Linie darum, deutlich zu machen, wie eine bestimmte Politik innerhalb des vorgegebenen Institutionengefüges, in einem konkretem Milieu einzelner Interessen und im Zusammenspiel bzw. in der Konfliktaustragung mit wichtigen Partnern oder Gegnern konkret gestaltet werden kann.
BEISPIEL
Kennzeichnen Sie die Haltung der Bundesrepublik
Deutschland zu den amerikanisch-sowjetischen Rüstungskontrollgesprächen
in Genf!
Gliederung:
1.1 Stand der amerikanisch-sowjetischen Gespräche 1.2 Bisherige Stellungnahmen der
Beteiligten
1.3 Haltung der Bündnispartner 1.4 Haltung der Bundesregierung 1.5 Konfliktpunkte 1.6 Bisherige Lösungsversuche und die Gründe des Scheiterns 2. Optionen 2.1 Vorschläge der Bundesregierung 2.2 Einflußmöglichkeiten auf die Verhandlungspartner 2.3 Risiken der Vorschläge 2.4 Innere Konsistenz der deutschen Position 2.5 Innenpolitische Rückwirkungen 3. Plädoyer für eine bestimmte
Option
|
8. Das Protokoll
Im Gegensatz zum Wortprotokoll wird das
wissenschaftliche
Protokoll (z.B. Seminarprotokoll) nach folgenden Kriterien angelegt:
|