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Grundkonzepte


Grundsätzlich können Roboter nach dem KI- Ansatz ( Künstliche Intelligenz )
oder nach dem KL- Ansatz ( Künstliches Leben ) gestaltet sein.

KI- Roboter haben ein möglichst komplettes Abbild ihrer Umwelt und eine
möglichst vollständige Tabelle mit Verhaltensmustern für jeden möglichen
Umwelteinfluß im Speicher vorrätig.
Der Programmieraufwand ist relativ hoch und eine vollständige Abdeckung der
Umweltbedingungen eher unwahrscheinlich. So kann, wenn überhaupt, lediglich
der Zustand der Roboterumwelt zum Programmierzeitpunkt in den Speicher geladen
werden. Jede unerwartete Umweltveränderung führt in der Regel zu
unkontrolliertem Verhalten des Roboters.
Gelingt es jedoch, eine weitestgehend abgeschlossene Umwelt für die Maschine
zu erzeugen, so können unerwartete Bedingungen größtenteils ausgeschlossen
werden und der Roboter ist " vordefiniert lebensfähig ".
Für die allermeisten industriellen Fertigungsprozesse ist der KI- Ansatz
völlig ausreichend und bewährt.

KL- Roboter hingegen verfügen über einen Vorrat relativ einfacher Grundregeln,
die je nach Umweltreflexion einzeln oder zusammen zur Aktion kommen und einen
recht flexiblen Typ Maschine " leben " lassen.

Ein Beispiel : Jäger- Beute Simulation

Bedingungen :
Der Jagdroboter kann seine Geschwindigkeit v variieren.
Er registriert über Sensoren ständig den Aufenthaltsort der Beute und erfaßt
den aktuellen Abstand l.

Regel 1: Gehe stets auf die Beute zu !
Regel 2: Wenn Du auf ein Hindernis triffst, so weiche aus !
Regel 3: Wenn sich l vergrößert, so erhöhe v !

Diese 3 recht einfachen Grundregeln reichen in Ihrem Zusammenspiel aus, um in
unterschiedlichsten Umwelten das Ziel zu erreichen, ohne daß die aktuelle
Umwelt mit all Ihren Bedingungen im Voraus im Einzelnen bekannt war.
Der Roboter kann recht flexibel in der jeweiligen Umwelt agieren.

Jedoch darf eine Eigenschaft von KL- Robotern nicht außer acht gelassen
werden. Die Aktionsgrundregeln einer solchen Maschine sind recht einfach und
berechenbar definiert. Wie aber gestaltet sich das Verhalten eines solchen
Roboters im Zusammenspiel dieser Grundregeln ? Es treten neue, nicht immer
vorausberechenbare Eigenschaften auf. Dieses Verhalten von KL- Systemen
bezeichnet man als Emergenz .


Benutzer: gast • Besitzer: seminar • Zuletzt geändert am: