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GML
1. Workshop "Grundfragen multimedialer Lehre" |
HauptvortragDidaktische Empfehlungen für das Lernen mit InformatiksystemenSigrid SchubertDidaktik der Informatik und E-LearningUniversität Siegen schubert@die.et-inf.uni-siegen.de Das Lernen in der Wissensgesellschaft erfordert
die Ausgestaltung neuer Lernarrangements.
Zur Eingrenzung des Themas geht dieser Beitrag auf Lerngruppen ein, die einen zertifizierten Bildungsabschluss erwerben wollen, und dazu Präsenzlehrveranstaltungen einer Bildungsinstitution besuchen. Empirische Studien zu Erfahrung, Erwartung und Akzeptanz der Lernenden bei "E-Learning“-Angeboten werden vorgestellt. Ergänzt werden diese Erkundungen mit aktuellen Ergebnissen der Genderforschung zu Informatikanwendungen und Informatiklernprozessen. Als Beispiel dient das BMBF-Verbundprojekt "Simba - Schlüsselkonzepte der Informatik in verteilten multimedialen Bausteinen unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Lerninteressen von Frauen"2, in dem mit folgender Aufgabenteilung multimediale Lehre realisiert wird:
Solche hybriden Lernarrangements erwiesen sich als besonders erfolgversprechend. Informatiksysteme können Lernerzentrierung, authentische und komplexe Anwendungssituationen, Perspektiven- und Rollenwechsel fördern, wenn sie nicht mit falschen Sozialformen oder Handlungsmustern verknüpft werden. Auf die richtige Einbettung der Systeme in den Lernprozess kommt es an. Übertragbare Erfahrungen zu Betreuungskonzepten und Explorationsmodulen werden am Beispiel von Informatiklernprozessen diskutiert. Der Entwicklungsaufwand multimedialer Lernmaterialien liegt deutlich über dem Vorbereitungsaufwand der traditionellen Lehre und ersetzt diesen auch nicht. Deshalb kann Kostenreduktion im Bildungsbereich nicht die Zielstellung sein. Das Gleiche gilt für den Betreuungsaufwand, der proportional zur Aktivität der Lernenden steigt, somit höher bewertet werden muß. Eine realistische Einschätzung geht davon aus, daß es sich künftig kein Bildungsanbieter leisten kann, auf die komfortablen Informatiksysteme als besonderen Service für seine Zielgruppen zu verzichten. Die höheren Kosten werden also durch menschenfreundliche Lernarrangements und steigendes Prestige der Bildungseinrichtung aufgewogen. 1) Multimedia
umfasst Video, Audio, Abbildungen und Texte, wird aber oft fälschlicherweise
zur Bezeichnung für jedes digitale Dokument verwendet.
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