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Teilprojekt USI - Künstliche Sprachen als universeller Zugang zu Schlüsselkonzepten
der Informatik
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Förderung: Bundesminister für Bildung und Forschung
Laufzeit: 01.06.2001 - 31.12.2003
Partner: USI ist ein Teilprojekt des Projekts
SIMBA - Schlüsselkonzepte
der Informatik in multimedialen Bausteinen unter besonderer Berücksichtigung
der spezifischen Lerninteressen von Frauen
Kurzbeschreibung
Nicht nur bei der Programmierung (Programmiersprachen), bei der Spezifikation
(Spezifikationssprachen), bei der Verifikation (Logikkalküle), in
Datenbanken (Anfragesprachen), bei Betriebssystemen (Kommandosprachen)
und einer Vielzahl weiterer Domänen der Informatik spielen Sprachen
eine herausragende Rolle, vielmehr besteht in der Informatik eine allgemeine
Tendenz zur Versprachlichung von Sachverhalten. Dies gilt auch für
Bereiche, bei denen zunächst kein unmittelbarer Bezug zu einer sprachlichen
Darstellung erkennbar ist, z.B. beim VLSI-Entwurf oder bei der Bildverarbeitung.
Vorteil: Es vereinheitlicht und vereinfacht die Sichtweise, denn jedes
Problem reduziert sich auf ein Problem über Wörtern; Charakterisierung,
Klassifikation, algorithmische Manipulation und Transformation von Sprachen
und Wörtern sind andererseits gut erforscht. Informatik wird daher
gelegentlich als Wissenschaft von den künstlichen Sprachen bezeichnet.
Im Teilprojekt USI wird der Zugang zu Schlüsselkonzepten der Informatik
aus Theorie und Praxis über Sprachen gewählt. Dieser Ansatz erscheint
in mehrfacher Hinsicht chancenreich:
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der Zugang ist hinreichend universell und tragfähig, um innerhalb
der Kerninformatik wesentliche Teilgebiete in Theorie und Praxis und deren
Schlüsselkonzepte, z.B. Formale Sprachen, Programmierung, Übersetzerbau,
Modellierung zu erfassen und so für die multimediale Lehre im studentenintensiven
Fach Informatik einheitlich verfügbar zu machen. Der Zugang erfüllt
daher in idealer Weise die in der Projektskizze für Auswahl und Bewertung
von Multimedia-Bausteinen vorgesehenen Kriterien, indem er Gegenstände
unterschiedlicher Teilgebiete der Informatik auf unterschiedlichen kognitiven
Niveaus integriert;
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in Verbindung mit einer hochwertigen multimedialen Aufbereitung vor allem
theoretischer Konzepte ist eine deutlich verbesserte Akzeptanz theoretischer
Inhalte der Informatik, die oftmals eine Hürde innerhalb eines zügigen
Informatikstudium bilden, durch die Studierenden zu erwarten;
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der Zugang ist interdisziplinär offen und gestattet es, auf unterschiedlichen
Niveaus Bezüge zu anderen Wissenschaften, insbesondere nicht-technischen,
herzustellen und Studierende in einer Weise mit Informatikkonzepten vertraut
zu machen, die methodisch unmittelbar an das Hauptfach anschließt.
An der Universität Potsdam betrifft dies vor allem die Magisterstudiengänge
mit Informatik als einem Fach, die stark nachgefragt werden;
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die Fähigkeit, Sachverhalte und Abläufe präzise sprachlich
zu erfassen, darzustellen und zu kommunizieren gilt als Schlüsselqualifikation,
um eine durch Informatiksysteme geprägte Welt mitgestalten zu können
und sich in ihr zu behaupten;
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nicht zuletzt werden Frauen ausgeprägtere kommunikative Fähigkeiten
und ein tiefergehendes Sprachverständnis zugeschrieben, so daß
mit diesem Zugang ihren besonderen Bedürfnissen und Erwartungen eher
entsprochen werden kann. Positive Effekte sind an der Universität
Potsdam vor allem für die Magisterstudiengänge mit Informatik
zu erwarten, die stärker durch Frauen nachgefragt werden (Frauenanteil:
44%).
Nicht nur durch die multimediale Aufbereitung, sondern auch gegenüber
der traditionellen Vermittlung von Informatik durch Aneinanderreihung von
Teilgebieten wird daher mit diesem Ansatz Neuland betreten. Zu erforschen
sind Akzeptanz und Lernerfolg im Vergleich zum herkömmlichen Ansatz.
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Benutzer: gast
Besitzer: schwill Zuletzt geändert am:
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